Fesselnde Überschriften gleichen der berühmten eierlegenden Wollmilchsau. Denn Überschriften sollen zum Lesen verführen und den Textinhalt treffend zusammenfassen. Sie sollen originell und keinesfalls zu lang sein. Überschriften für Websitetexte sollen zugunsten guter Suchmaschinenplatzierungen wichtige Schlagwörter enthalten. Und Zwischenüberschriften sollen für Struktur und Übersichtlichkeit sorgen. Wie Sie die eierlegende Wollmilchsau … unwiderstehliche Überschriften hinbekommen, verrate ich Ihnen im heutigen Beitrag.
Konzeptionelle Linie: Mit Überschriften Aufmerksamkeit erzeugen
Vorteilhafte Überschriften machen neugierig. Ich persönlich bevorzuge Überschriften mit Untertiteln: aussagekräftige Schlagwörter oder Wortspiele als Haupttitel und nähere Erläuterungen zum Inhalt meiner Texte als Untertitel. Doch Formulierungsmöglichkeiten gibt es jede Menge:
1. Klare Botschaften vermitteln
Direkte Informationen eignen sich für Verkaufsargumente („15 Prozent Rabatt auf alles“) und Serviceangebote („Jederzeit für Sie erreichbar“). Aber auch im Menü Ihrer Website sind unmissverständliche Überschriften die beste Wahl. Der Durchschnittsleser hat wenig Zeit: Aussagekräftige Titel zeigen klar und deutlich, worum es geht („Leistungen“, „Über uns“, „FAQ“, „Preise“).
2. Umwege einschlagen
Indirekte Überschriften verraten im Grunde nicht, wovon der Text handelt. Wortspiele, Widersprüche, bildhafte Formulierungen oder Metaphern werfen Fragen auf: Wer die Überschrift verstehen will, muss weiterlesen. Hätte ich mich in diesem Beitrag für eine doppeldeutige Überschrift entschieden, wäre eine Variante wie diese denkbar gewesen: „Auf Beutefang? So holen Sie Ihre Leser ins Boot“.
3. Fragen stellen
Mit rhetorischen Fragen beziehen Sie Ihre Leser ein. Wer Ihre Überschrift liest, ist auf Ihre Antworten gespannt („Neue Kunden gewinnen?“). Einen informativen Ausblick können Sie jederzeit ergänzen: So beginnen Sie einen imaginären Dialog („Neue Kunden gewinnen? Die besten Akquise-Tipps im Überblick“).
4. Anleitungen präsentieren
Ein Problem benennen, Lösungen versprechen – und dieses Versprechen mit Fragewörtern oder dem Adverb „so“ unterstreichen: Auch hier bieten sich Überschriften an, die aus Haupt- und Untertitel bestehen („Rasenpflege im Frühling: Wie Sie Ihren Garten auf Vordermann bringen“ oder „Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit: So machen Sie Ihren Garten winterfest“).
5. Warnungen aussprechen
Bereits anleitende Überschriften fordern zum Handeln auf. Mit Warnhinweisen oder Befehlen verstärken Sie den auffordernden Ton – und damit den Impuls, Ihren Text tatsächlich zu lesen („Altersvorsorge: Diese 10 Fehler sollten Sie vermeiden“ oder „Vergessen Sie, was Sie über Bausparverträge wissen“).
6. Zahlen nennen
Zahlen in Verbindung mit Reizwörtern wie „Tipps“, „Tricks“ und „Beispiele“: Auf diese Art der Überschrift springt jeder Leser an („12 Tipps für effektive Hundeerziehung“). Aber auch durch inhaltlich begründete Zahlenangaben sichern Sie sich Aufmerksamkeit („60 Prozent aller in Deutschland gehaltenen Hunde sind Rassehunde“).
Textarbeit: Überschriften und Zwischenüberschriften formulieren
Sie können unterschiedliche Überschriften-Varianten kombinieren: klare Botschaften und Zahlenangaben, Warnhinweise samt Zahlen oder Fragen als Haupttitel und passende Antworten im Untertitel. Vielleicht sind Ihnen schon einige interessante Formulierungen eingefallen – und Sie möchten diese Formulierungen bestmöglich optimieren. Vielleicht fehlt Ihnen aber auch (noch) die zündende Idee. Folgende Schritte helfen Ihnen weiter:
1. Arbeitsüberschriften nutzen
Gliedern Sie Ihre Texte in sinnvolle Abschnitte – und überschreiben Sie diese Abschnitte fürs Erste mit Wörtern oder Wortgruppen, die Ihnen spontan in den Sinn kommen. Vorteilhafte Überschriften und Zwischenüberschriften gelingen erfahrungsgemäß erst ganz zum Schluss: Dann sehen Sie klarer, welche Formulierungen Ihren Text am besten zusammenfassen.
2. Brainstorming betreiben
Schreiben Sie einfach los. Stellen Sie Schlagwörter zusammen, die in Ihrem Text auftauchen – und ergänzen Sie Synonyme. Wären Sie Stilberater, könnten folgende Begriffe auf Ihrer Liste stehen:
- „Stil, Chic, Image, Fasson “,
- „Mode, Garderobe, Outfit“,
- „Geschäftskleidung, Business-Styling, vorteilhafte Business-Kleidung“.
3. Rohfassungen formulieren
Wählen Sie Wörter aus, die Ihnen sympathisch sind. Bei Überschriften für Websitetexte sollten Sie mit Begriffen beginnen, mit denen Sie bei Google gefunden werden wollen. Erweitern Sie diese Schlüsselwörter zu Wortgruppen und halten Sie unterschiedlichste Varianten fest:
- „Tipps für das perfekte Business-Styling“,
- „Chic gekleidet zum Geschäftstermin: Lassen Sie sich beraten“ oder
- „Figurprobleme? Vorteilhafte Bürokleidung für jeden Typ“.
4. Formulierungen überarbeiten
Verknappen oder präzisieren Sie die Rohfassungen Ihrer Überschriften. Aus „Chic gekleidet zum Geschäftstermin: Lassen Sie sich beraten“ wird vielleicht „Perfekt gekleidet zum Geschäftstermin“. Und „Figurprobleme? Vorteilhafte Bürokleidung für jeden Typ“ wird zu „Figurprobleme gibt es nicht – es gibt nur unpassende Bürokleidung“.
5. Überschriften ruhen lassen
Schlafen Sie über die ersten Entwürfe. Entweder legen Sie dann ein letztes Mal Hand an – oder Sie entscheiden sich ohne weitere Überarbeitung für diejenige Variante, die sich auch mit etwas Abstand „richtig“ anfühlt.
Extratipp zum Schluss
Ideale Überschriften passen in eine Zeile, sollten jedoch nicht über anderthalb Zeilen hinausreichen. Bandwurmüberschriften verfehlen ihren Sinn und Zweck. Ihre Leser springen ab, statt in Ihre Texte einzusteigen. Und etwas längere Formulierungen lassen sich vorteilhaft gliedern: Haupt- und Untertitel durch Doppelpunkte – und Überschriften in einem Satz durch Gedankenstriche.