Sie möchten Ihre Leser über Ihre Branche und Ihr Geschäftsfeld informieren? Und Sie haben sich entschieden, ein Firmenblog zu führen? Das ist eine gute Idee: Ein Blog hilft Ihnen beim Marketing und bei der Suchmaschinenoptimierung (Näheres erfahren Sie in meinem Beitrag Firmenblog oder kein Firmenblog?).
Die wichtigsten Kriterien für die Beiträge in Ihrem Blog sind schnell zusammengefasst. Sie sollten Ihren Lesern Mehrwert bieten, Sie sollten auf Fragen und Interessen Ihrer Leser eingehen – und Sie sollten Ihr Fachwissen einbringen. Aber vielleicht sind Sie dennoch unsicher, welches Konzept und welche Inhalte sich für Sie persönlich eignen. Daher habe ich unterschiedliche Formate und Textideen zusammengestellt: Lassen Sie sich einfach inspirieren.
Unternehmens- und Brancheninformationen
Ein Firmenblog ist keine Werbeplattform. Kein Leser wünscht sich plakative Reklame. Aber Wissenswertes über Ihre Firma kommt an: Einblicke hinter die Kulissen und in Ihre Arbeit, idealerweise ergänzt um Branchennews und Servicetipps.
Für wen? Für etwas größere Unternehmen, für Firmen und Agenturen mit einigen Angestellten, für produzierende und verarbeitende Gewerbe oder Handwerker.
Inhalte? Artikel über Arbeitsabläufe, Fertigungsprozesse und besondere Projekte; Berichte über Trends und populäre Produkte; Mitarbeiterporträts; Kontextuelles rund um Ihren Geschäftszweig; mit den eigenen Angeboten korrespondierende Ratgebertexte.
Beispiel? Das Blog des Malereifachbetriebs HEYSE.
Ratgeber
Ein Ratgeber-Blog bietet Unterstützung – und zwar bei Dingen, die Ihre Leser auch ohne Ihre Hilfe hinbekommen: bei Steuer, Buchführung und Kundenakquise, bei Renovierungen oder Reparaturen. Haben Sie keine Angst, Ihr Wissen zu teilen. Wer von Ihrer Kompetenz überzeugt ist und tatsächlich einen Fachmann benötigt, wird gern auf Sie zurückkommen.
Für wen? Für Berater, Handwerker und andere Dienstleister: für Marketing-, Finanz- und Ernährungsexperten; für Maler, Mechatroniker, Raumausstatter oder Gärtner – aber ebenso für Pädagogen oder Trainer.
Inhalte? Was können Arbeitnehmer von der Steuer absetzen? Wie funktionieren gute Social-Media-Strategien? Und wie bessert man Lackschäden am Auto aus? Vergleichbare Fragen stellen sich in jeder Branche – und fachkundige Antworten leisten Hilfe zur Selbsthilfe.
Beispiele? Mein eigenes Blog TextSkizzen – oder das ganz auf das Bloggen ausgerichtete bloggerabc von Daniela Sprung.
Informationen und Fachwissen
Die Grenzen zwischen Ratgeber- und Informations-Blog verlaufen fließend. Beide Formate leben von branchentypischem Fachwissen. Allerdings gibt es Themen, bei denen sich der Durchschnittsleser eben doch auf Spezialisten verlässt.
Für wen? Für Ärzte, Tierärzte, Optiker und Apotheker; für Juristen oder Finanzberater – aber auch für alle, für die sich bereits ein Ratgeber-Blog empfiehlt.
Inhalte? Was gehört in rechtssichere AGB? Wie lässt sich der Traum vom eigenen Haus finanzieren? Und wann sollte man die Zündkerzen wechseln? Auch hier ergeben sich je nach Beruf und Fachgebiet unterschiedlichste interessante Fragen.
Beispiele? Die Blogs des Tierarztes Ralph Rückert und des Rechtsanwalts Dr. Thomas Schwenke.
Informationen und Service
In diesem Format stehen ebenfalls Informationen im Mittelpunkt: Informationen, die Wissenswertes vermitteln oder den Besuchern Ihres Firmenblogs helfen, Entscheidungen zu treffen. Zugleich können Sie Dinge präsentieren, die Ihre Leser unbedingt kennenlernen oder ausprobieren sollten.
Für wen? Für Technik-Experten, Online- und Einzelhändler; für Handwerker und andere Dienstleister; für Hotels, Restaurants oder Reisebüros.
Inhalte? Testberichte, Rezensionen, Veranstaltungstipps oder Do-it-yourself-Anleitungen: Beiträge über die Nutzerfreundlichkeit des neuesten Bildbearbeitungsprogramms, Film- oder Buchbesprechungen, Rezepte oder eine Liste empfehlenswerter Cafés auf Hiddensee (oder wo auch immer).
Beispiel? Das Blog der Buchhändler Sonja und Hauke Harder.
Fotos statt ausführlicher Texte
Foto-Blogs eignen sich nicht nur für Fotografen und Fotostudios. Bildserien und begleitende (Kurz-)Texte sind genau richtig, wenn Sie wenig erklären müssen – und vieles zeigen können. Denken Sie jedoch daran, dass Google keine Bilder ausliest: Damit Ihr Firmenblog gefunden wird, sollten Sie wichtige Schlagwörter in die Bildbeschreibungen (in die sogenannten Alt-Attribute) eintragen.
Für wen? Für Designer, Grafiker und Architekten; für Handwerker, Online- und Einzelhändler; für Hotels und Gastronomen; für Freizeitanbieter oder Reiseveranstalter.
Inhalte? Denkbar sind unterschiedliche Motive: im Rahmen von Produkttipps, Gestaltungsideen für das Wohnzimmer, Ausflugs- und Reiseempfehlungen oder Rezeptvorschlägen.
Beispiel? Das Blog von Deborah und Florian Hucht.
Unterhaltung und Humor
Firmenblogs dürfen auch unterhaltsam sein. Berichten Sie pointiert und augenzwinkernd über Merkwürdiges oder Skurriles aus Ihrem Arbeitsalltag – und schreiben Sie in anonymisierter Form, sobald Sie Kunden oder Auftraggeber erwähnen.
Für wen? Verzichten Sie auf humorvolle Texte, wenn Sie Ihren Kunden mit Fingerspitzengefühl begegnen müssen. Doch sonst funktionieren Unterhaltungsblogs überall – selbst in Branchen mit seriösem Ruf.
Inhalte? Themen wie Trauer, Tod, Krankheiten oder Gewalt verbieten sich. Wissenswertes über Ihr Geschäftsfeld und Ihre Firma, berufliche Fallstricke oder typische Büroprobleme eignen sich hingegen sehr gut. Würzen Sie Ihre Blogbeiträge einfach mit etwas Spott, Ironie und Doppeldeutigkeiten.
Beispiel? Das law blog von Rechtsanwalt Udo Vetter.
Extratipps zum Schluss
Was Ihre Leser interessiert, erfahren Sie, indem Sie zuhören: Mit welchen Problemen wenden sich Ihre Kunden an Sie? Welche Fragen stellen Ihre Kunden? Und woran denken Ihre Kunden nicht: Worauf müssen Sie selbst immer wieder hinweisen?
Aber nicht nur lesenswerte Inhalte schaffen beste Voraussetzungen, um Ihr Blog zu einem vielversprechenden Marketingwerkzeug zu machen. Auch nutzerfreundliche Strukturen tragen dazu bei, Leser zu gewinnen. Egal, für welches Blogformat Sie sich entscheiden: Richten Sie Rubriken ein, sortieren Sie Ihre Beiträge und erleichtern Sie den Besuchern Ihres Firmenblogs die Orientierung.