Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) steht und fällt mit den richtigen Keywords. Na ja, nicht ganz: Google möchte seinen Nutzerinnen und Nutzern die besten Ergebnisse anbieten – und zählt daher ganz genau, wie oft eine Website aufgerufen wird und wie lange die Besucher bleiben. Oder ob sie nach unten scrollen und die Texte zu Ende lesen.
Aber ohne Keywords geht’s eben auch nicht: ohne die Begriffe, die die Besucher Ihrer Website in die Suchmaske eingeben. Wie Sie die richtigen Keywords finden und was Sie rund um die Keyword-Recherche beachten sollten: Das nehme ich in meinem neuen Beitrag auseinander.
Keyword-Recherche: Der perfekte Zeitpunkt
Ihre Keywords sind Nahtstellen zwischen Ihren Inhalten und einer möglichst guten Google-Platzierung. Wörter oder Wortgruppen, die Sie nur schwer in Ihren Texten unterbringen, nützen Ihnen nichts. Das heißt umgekehrt: Beginnen Sie mit einer Keyword-Recherche und planen Sie Ihre Website, Ihre Websitetexte oder Ihre Blogartikel mit diesen Keywords.
Ihre Recherche ist Grundlage für alles Weitere: für die Konzeption Ihres Internetauftritts, für Ihre Inhalte und fürs Schreiben Ihrer Texte. Wenn Sie gleich zu Beginn die richtigen Keywords finden, haben Sie es leichter. Sie müssen bereits geschriebene Beiträge nicht mehr umschmeißen und vielleicht noch einmal völlig neu beginnen: Sammeln Sie also als Erstes Begriffe rund um Ihre Angebote, Produkte oder Dienstleistungen. Und zwar die besten.
Exkurs: Suchintentionen Ihrer Kunden
Ihre Kundinnen und Kunden googeln aus unterschiedlichsten Gründen. Weil sie sich einen Überblick verschaffen möchten, weil sie ganz bestimmte Dinge wissen wollen – oder weil sie bestimmte Ziele verfolgen. Vielleicht
- suchen sie nach Namen oder Marken, die sie bereits kennen: „Apple MacBook Air“, „BahnCard 100“ – oder „LUKAS Bäcker Leipzig“: Auch kleine(re) Unternehmen können (lokal oder regional) Bekanntheit erlangen. Hier spricht man von Brand-Keywords.
- wünschen sie sich konkrete Informationen: „Was kann man bei der Steuererklärung absetzen?“, „Lohnt sich ein E-Bike?“ oder „Wie repariere ich mein Fahrrad?“. In diesem Fall geht’s um Informational Keywords.
- wollen sie etwas kaufen, einen Dienstleister buchen oder etwas downloaden. Dabei handelt es sich um sogenannte transaktionale Anfragen – und hier spielen Ihre Produkte, Ihre Angebote oder andere Dinge aus Ihrem Sortiment die entscheidende Rolle (Transactional Keywords).
Hier kommen Ihre Websitetexte ins Spiel. Sie sollten solchen Intentionen gerecht werden: weil Suchanfragen darüber entscheiden, was Ihre Leserinnen und Leser erwarten. Das können Tutorials, Tipps und Tricks oder „Hilfe zur Selbsthilfe“ sein. Oder Details zu Ihren Produkten oder Leistungen. Versetzen Sie sich in die Situation Ihrer Websitebesucher – und bieten Sie Informationen an, die ihren Erwartungen, Zielen und Bedürfnissen entgegenkommen.
Keyword-Recherche und Keyword-Strategien
Kurz und knackig, aber unpräzise: Short-Tail-Keywords
Short-Tail-Keywords sind kurze Phrasen: ein oder zwei Wörter, die einen ersten Überblick bieten – und deshalb ziemlich ungenau sind. Zum Beispiel
- „Laptop“ und „Notebook“,
- „Damenfahrrad“ oder
- „aktuelle Sommermode“.
Genau hier liegen die Nachteile kurzer Keywords. Sie sagen nichts über die Ziele und Erwartungen aus, die sich hinter solchen Suchanfragen verbergen. Die meisten Menschen wissen ohnehin genau, wonach sie suchen: Daher geben sie konkretere Details ein („Citybike Damen“ oder „Sommerkleid aus Leinen“).
Außerdem tauchen kurze Keywords auf sehr vielen Websites auf. Das macht es schwierig, auf Seite 1 zu landen. Dort behaupten sich in der Regel Branchenriesen. Bei aktueller Sommermode sind das ZALANDO, das Lifestyle-Magazin Woman’sHealth oder Peek & Cloppenburg: Dagegen kommen Sie kaum an, wenn Sie ein kleines, lokales Modegeschäft führen.
Länger, detaillierter und dennoch vorteilhaft: Long-Tail-Keywords
Vorteilhafter bei der Keyword-Recherche sind Long-Tail-Keywords: Begriffe, die aus mehreren Wörtern bestehen (und irgendwo zwischen „short“ und „long“ ordnen sich die Mid-Tail-Keywords ein).
Solche längeren Phrasen werden weniger oft gegoogelt. Weil sie nicht so stark umkämpft sind, schaffen Sie es bei Google dennoch leichter nach oben. Und Sie liefern potenziellen Kundinnen und Kunden geeignete, exakt zu ihren Suchanfragen passende Ergebnisse – eine klassische Win-win-Situation:
- Sie werden den Wünschen und Erwartungen Ihrer Websitebesucher gerecht – zum Beispiel mit „15 Zoll Notebook online kaufen“ oder „günstiges Notebook für Studenten“.
- Wenn Sie ein Büro, ein Geschäft oder ein Restaurant führen, punkten Sie mit „Friseur Leipzig Gohlis“ oder „Italiener Berlin Gendarmenmarkt“. Denn Sie stellen lokale Bezüge her: Wer solche Phrasen googelt, bevorzugt Angebote in seiner persönlichen Einflugschneise.
Die richtigen Keywords finden: Mit Blick auf Ihre Kundinnen und Kunden
Ihre Inhalte planen und Ihre Texte schreiben: Die richtigen Keywords finden Sie gemeinsam mit Ihren Kunden. Wenn Sie sie verstehen lernen, stellen Sie die richtigen Weichen für die Keyword-Recherche.
Ziel und Zweck
Damit Sie die richtigen Keywords finden, sollten Sie die Suchintentionen Ihrer Kunden hinterfragen. Dabei geht’s ums Detail:
- Wissen Ihre Kunden, dass Sie Lösungen für ihre Anliegen oder Probleme anbieten? Dann würden sie nach „Hot Yoga“ oder „Anti-Burnout-Coaching“ suchen. Und wenn nicht, eher nach „Welche Yoga-Arten gibt es?“ und „Burnout vorbeugen“.
- Haben sie sich schon entschieden, etwas zu kaufen oder online zu bestellen? Wünschen sie sich zunächst Beratung? Oder wollen sie Angebote und Preise vergleichen?
- Kennen sie Ihr Geschäft und Ihre Angebote vielleicht schon – und würden sie Ihren (Firmen-)Namen oder Ihre Produkte googeln?
- Wenn sie lokal suchen: Suchen sie allgemein oder en detail? Einfach nur nach „Buchladen Leipziger Westen“ oder „Buchladen Plagwitz“? Oder nach „Buchladen Karl-Heine-Straße“?
Laien oder Fachleute
Die richtigen Keywords finden Sie mit Blick auf den Background Ihrer Kunden. Kennen sie sich gar nicht, halbwegs oder ziemlich gut in Ihrer Branche und rund um Ihre Angebote aus? Und sind sie vielleicht sogar Experten? Jemand vom Fach googelt anders als Onkel Max von nebenan. Das heißt für Ihre Keyword-Recherche:
- Wer sich auskennt, verwendet Fachbegriffe – im Falle von SEO „Onpage-SEO“, „Offpage-SEO“, „Linkbuilding“, „Meta-Description“ oder „SERP“.
- Wer nicht ganz so firm ist, nutzt vielleicht „Google-Ranking ermitteln“, „Suchmaschinenoptimierung verbessern“ oder „professionelle SEO-Agentur finden“.
- Und wer sich gar nicht auskennt, greift zu „gute Google-Platzierung Tipps“ oder zu Fragen wie „Wie werde ich bei Google gefunden?“.
Sprache
In den Background Ihrer Kunden spielt ihre Sprache hinein. Welche Worte wählen sie, wenn sie nach Lösungen für ihr ganz persönliches Problem suchen? Oder wenn sie sich einen Herzenswunsch erfüllen wollen? Ihre Sprache zu hinterfragen, hilft Ihnen bei der Keyword-Recherche:
- Hören Sie Ihren Kunden zu – in Ihrem Geschäft, in Beratungsgesprächen oder am Telefon. Welche Fragen brennen ihnen auf den Nägeln und vor allem: Wie drücken sie sich aus?
- Analysieren Sie gleichfalls, welche Wörter sie in E-Mails (und in anderen Schreiben) nutzen: Auch so können Sie die richtigen Keywords finden.
- Sie können Ihre Kundinnen und Kunden auch direkt fragen: wonach sie suchen würden, um Angebote wie Ihre zu finden.
Nicht zuletzt …
Mit einem präzisen Blick auf die Suchabsichten und die Wortwahl Ihrer Kunden lenken Sie Ihre Keyword-Recherche in die richtigen Bahnen. Doch auch viele Tools helfen Ihnen, die richtigen Keywords zu finden und zu analysieren. In meinem nächsten Beitrag Nützliche Helfer für Recherche und Analyse stelle ich Ihnen einige Helfer für die Keyword-Recherche vor.