Wenn Sie Websitetexte schreiben, wollen Sie sicherlich auf Seite 1 in der Google-Ergebnisliste landen. Dazu brauchen Sie SEO: suchmaschinenoptimierte Websitetexte.
Es gibt nur ein Problem. Sie schreiben nicht für Google – sondern für Ihre Leserinnen und Leser. Informationen, aufschlussreiche Botschaften und überzeugende Argumente sind wichtig. Und eine gut zu lesende Schreibe auch. Worauf Sie bei Sprache und Stil achten sollten und warum Google lesenswerte Texte belohnt: Das verrate ich Ihnen in diesem Beitrag.
Keywords oder Ihre Leser: Das zählt für Google
Keywords sind wichtig, klar. Suchmaschinenoptimierte Websitetexte schreiben Sie, wenn Sie gute Keywords auswählen und sie an den richtigen Stellen einfügen. Doch in Sachen SEO geht es auch darum, wie oft Ihre Website oder Ihre Blogbeiträge aufgerufen werden. Google möchte seinen Nutzern die besten Seiten anbieten – und wertet aus,
- wie oft interessierte Leserinnen oder Kunden Ihre Website anklicken,
- wie viele Seiten sie aufrufen und wie viel Zeit sie dort verbringen,
- ob sie nach unten scrollen und Ihre Texte zu Ende lesen oder
- ob sie schnell wieder abspringen.
Hohe Klickraten und eine lange Verweildauer geben Google grünes Licht. Beides signalisiert: Ihre Kunden finden Ihre Website klasse. Um die Besucher Ihrer Website zu begeistern, brauchen Sie gute Inhalte. Und Sie brauchen Texte, die sich angenehm lesen lassen.
Websitetexte schreiben: Sprache und Stil
Ihre Leser wünschen sich handfeste Informationen: ohne Geschwafel, ohne Bürokratendeutsch und ohne unverständliche Fachbegriffe. Gute Websitetexte setzen die richtigen Worte in Szene. Sie kommen uns entgegen. Auf Papier lesen wir aufmerksam von links nach rechts. Doch Websitetexte „scannen“ wir. Wir springen von Absatz zu Absatz, suchen nach Schlüsselbegriffen – und schauen erst dann genauer hin, wenn wir fündig geworden sind: wenn wir glauben, dass sich die Lektüre lohnt. Das heißt für Sie:
1. Keywords
Keywords sind nicht alles. Noch vor ein paar Jahren tauchten Begriffe, nach denen interessierte Kunden suchten, an allen Ecken und Enden auf: „günstig Smartphone kaufen“, „Ostseeurlaub Tipps“, „Ökostrom: Vergleich Stiftung Warentest“ und so fort.
Glücklicherweise sind diese Zeiten passé. Sie brauchen Ihre Websitetexte nicht mehr mit Keywords zu überfrachten. Heute zählen positive Nutzersignale: Wenn sich Ihre Leser gern, oft und lange auf Ihrer Website aufhalten, wird auch Google Ihre Seite mögen.
2. Übersichtlichkeit
Erfreuen Sie Ihre Leserinnen und Leser mit übersichtlichen Strukturen. Wenn Sie Websitetexte schreiben, dann bieten Sie ihnen Ankerpunkte: indem Sie
- Ihre Texte mit Zwischenüberschriften gliedern,
- Absätze nutzen (und am besten nur ein Argument pro Absatz anbringen),
- an geeigneten Stellen Aufzählungen einfügen,
- (wenige) wichtige Wörter oder Wortgruppen durch fette oder farbige Schrift betonen und
- Ihre Texte durch Fotos oder Grafiken auflockern.
3. Satzbau
Bei Ihren Websitetexten kommt’s auf Ihre Worte, aber auch auf Ihre Sätze an. Wenn Sie zu lange und zu komplizierte Sätze schreiben, verlieren Ihre Leser den Überblick. Am besten, Sie kommen auf den Punkt:
- Vermeiden Sie Bandwurmsätze. Ein simpler Test funktioniert sehr gut: Alle Sätze, die Sie nicht in einem Atemzug herunterlesen können, sind zu lang.
- Verzichten Sie auf Verschachtelungen: auf allzu viele Einschübe, Zusatzhinweise und mehrere Nebensätze.
- Wenn Sie Websitetexte schreiben: Ein Argument pro Satz reicht aus. Lösen Sie komplexere Erläuterungen auf – und verteilen Sie sie auf zwei (oder drei) Sätze.
4. Falsche Worte
Unvorteilhafte Worte gibt es jede Menge. Sie lassen Ihre Texte distanziert und steif wirken. Dazu gehören
- sperrige Substantivierungen: „Notwendigkeit“, „Fragestellung“, „Unterstützung“ oder „Kenntlichmachung“,
- weiteres „Papierdeutsch“ – Formulierungen, die Sie bloß in der Schriftsprache verwenden: „zur Verfügung stehen“, „diesbezüglich“, „auf Grundlage dessen“ oder „unser Sortiment, welches (…)“.
- unnötige Anglizismen: „Accessibility“, „Customer Care“ oder „Bounce Rate“ zum Beispiel. Wenn deutsche Begriffe gebräuchlich sind, dann nutzen Sie sie: „Barrierefreiheit“, „Kundendienst“ und „Absprungrate“.
- unverständliche Fachbegriffe. Natürlich kommt’s auf Ihre Zielgruppe an: Greifen Sie ruhig zu Fachjargon, wenn Sie für Experten schreiben. Doch für Laien brauchen Sie eine unkomplizierte Sprache.
5. Die richtigen Worte
Ihre Websitetexte schreiben Sie am besten so, dass sie offen und sympathisch klingen. „Ganz normal“ eben. Das klappt mit aktiver Sprache: mit
- Hinweisen zu Fachbegriffen, die Ihren Lesern nicht geläufig sind: „Google mag keinen Duplicate Content: ‚doppelte Inhalte‘, die an mehreren Stellen im Netz auftauchen“.
- leichten und lockeren Sätzen: „Rufen Sie uns an“ statt „Unser Kundenservice steht Ihnen jederzeit zur Verfügung“.
- Verben anstelle von Substantivierungen: „Es ist notwendig, dass (…)“ statt „Es besteht die Notwendigkeit“ – oder „Wir geben alle Zusatzstoffe an“ statt „Die Kenntlichmachung von Zusatzstoffen finden Sie unter (…)“.
6. Verben und Co.
Auch bei Verben kann einiges schiefgehen. Sätze im Passiv, Modalverben und Konjunktive schaffen Distanz. Achten Sie (nicht nur in Ihren Websitetexten) auf
- alle gebeugten und ungebeugten Formen von „werden“. Setzen Sie stattdessen aktivere Formulierungen ein: „Wir rufen Sie sofort zurück“ statt „Sie werden von uns kontaktiert“.
- „sollen“, „können“, „müssen“, „dürfen“, „wollen“ und „mögen“. Verbindungen mit solchen Hilfsverben schwächen Ihre Aussagen ab: „Sollten Sie Fragen haben, dann kontaktieren Sie uns“ oder „Um Sie optimal beraten zu können, (…)“.
- überbetonte Höflichkeit. Im Konjunktiv wirken Ihre Texte unschlüssig und wenig selbstbewusst: „Wir würden Sie bitten, dass (…)“ oder „Sie müssten uns informieren, wenn (…)“.
7. Floskeln
Es gibt diese nichtssagenden Websitetexte: „Wir sind kompetent, erfahren und serviceorientiert. Ihre volle Zufriedenheit ist uns wichtig: Daher bieten wir maßgeschneiderte Lösungen (…).“ Das liegt schlicht und einfach an Floskeln: Echte Informationen bleiben auf der Strecke.
Solche Sätze könnten auf jeder Website stehen. Wenn Sie austauschbare Websitetexte schreiben, sollten Sie Hand anlegen: Beschreiben Sie, was „kompetent, erfahren und serviceorientiert“ eigentlich heißt. Und welche Lösungen Sie anbieten. Oder was Ihre bisherigen Kundinnen und Kunden zufrieden gemacht hat.
Extratipp zum Schluss
Natürlich zählt auch bei Ihrer Website: Achten Sie auf eine einheitliche Unternehmenssprache, auf korrekte Rechtschreibung und auf Baustellen in Grammatik und Zeichensetzung. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Websitetexte – und schreiben Sie für Ihre Leserinnen und Leser: Wenn Sie Ihre Besucher begeistern, begeistern Sie auch Google.
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