Die alljährlichen Weihnachtsgrüße an Kunden und Geschäftspartner stehen an? Und Sie finden einfach nicht die passenden Worte?
Ihre Weihnachtswünsche sollten persönlich und wertschätzend klingen. Dabei kommt es darauf an: wie gut Sie den Empfänger kennen und wie lange Sie bereits zusammenarbeiten. Und ob Sie Firmenkarten samt Slogan und Inschrift drucken lassen – oder ob Sie per Hand schreiben und individueller Spielraum bleibt.
In diesem Beitrag stelle ich Ihnen gelungene und weniger gelungene Textbeispiele vor: Nehmen Sie sich die eine oder andere Anregung mit.
Das passt (fast) immer: Weihnachtsgrüße für alle Fälle
Frohe Feiertage! Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit und wünschen Ihnen eine erholsame Zeit. Starten Sie gut ins neue Jahr, (…).
So wirkt’s: Sachlicher Dank und allgemeine Weihnachtswünsche sind nicht besonders originell – aber immer stimmig.
Pluspunkte: Anders als das Statement „fröhliche Weihnachten“ sind die Hinweise „frohe Feiertage“ und „eine erholsame Zeit“ neutral. Sie kommen denjenigen Menschen entgegen, die gar nicht Weihnachten feiern: beispielsweise, weil sie Juden oder Muslime sind. Zudem bleibt ein solcher Gruß allgemein genug für eigens gedruckte Weihnachtskarten. Der Text passt zu allen Empfängern.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Mitarbeitern ein frohes Fest und ein gesundes neues Jahr. Auf anhaltend gute Zusammenarbeit, (…).
So wirkt’s: Dieser Gruß konzentriert sich sachlich auf das geschäftliche Miteinander. Die eigenen Anliegen klingen an, der Wunsch nach weiterhin guter Zusammenarbeit tritt aber nicht zu stark in den Vordergrund.
Pluspunkte: Sie gehen nicht nur auf den eigentlichen Adressaten ein, sondern schenken seinem gesamten Team Aufmerksamkeit.
Vorsicht: Mitarbeiter ausdrücklich einzubeziehen, ist nicht immer angebracht. Vielleicht arbeiten die Empfänger Ihrer Weihnachtsgrüße allein, vielleicht haben sie sich mit einem einzelnen Geschäftspartner zusammengetan: daher Vorsicht bei Grußkarten mit gedrucktem Text, die an viele Kunden oder Projektpartner gehen.
Das passt gar nicht: Eigenwerbung
Frohe Weihnachten! Rechtzeitig zum Fest macht Ihnen unser Grafikbüro ein besonderes Angebot. Profitieren Sie von stilvoll gestalteten Weihnachtskarten zum Schnäppchenpreis: Bestellen Sie jetzt!
So wirkt’s: Dieser Weihnachtsgruß dient nur dazu, die eigenen Dienstleistungen anzupreisen. Nicht die Adressaten, sondern die Interessen des Absenders stehen im Mittelpunkt.
So geht’s besser: Ihre Weihnachtsgrüße sollen dem Empfänger zeigen, dass Sie an ihn gedacht haben. Schreiben Sie ein oder zwei wertschätzende Sätze, nutzen Sie persönliche Worte. Wenn Sie auf Ihre Angebote oder auf besondere Rabatte aufmerksam machen wollen, dann tun Sie das separat: in Werbebriefen oder in Ihrem (Weihnachts-)Verkaufsnewsletter.
Fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr. Ich bin auch 2020 jederzeit für Sie da und freue mich, Sie professionell und tatkräftig zu unterstützen!
So wirkt’s: Auch hier geht es um die Interessen des Absenders. Hinweise auf Professionalität und tatkräftige Unterstützung sind Werbung in eigener Sache.
So geht’s besser: Natürlich können Sie in geschäftlichen Weihnachtsgrüßen andeuten, dass Ihnen an der weiteren Zusammenarbeit liegt. Doch tun Sie das dezent und nicht per Holzhammer: beispielsweise mit „Fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr. Ich bin auch 2020 für Sie da, (…)“.
Das geht besser: Unvorteilhafte Formulierungen
Sehr geehrte Frau Müller, unsere Firma übermittelt Ihnen die besten Wünsche fürs Weihnachtsfest (…).
So wirkt’s: Die förmliche Anrede wirkt steif, „unsere Firma übermittelt (…)“ erinnert an distanziertes Behördendeutsch.
So geht’s besser: Schlagen Sie persönlichere Töne an. Auch dann, wenn Sie Ihren Adressaten sonst eher sachlich begegnen: „Liebe Frau Müller, wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest (…)“ klingt viel sympathischer.
„Das Geheimnis der Weihnacht besteht darin, dass wir auf unserer Suche nach dem Großen und Außerordentlichen auf das Unscheinbare und Kleine hingewiesen werden.“ Die Weihnachtsfeiertage stehen vor der Tür. Aus diesem Anlass möchten wir die Gelegenheit ergreifen und uns bei Ihnen und Ihren Mitarbeitern ganz herzlich für Ihren Einsatz zu bedanken. Wir hoffen, Sie verbringen besinnliche Feiertage. Selbstverständlich wünschen wir Ihnen alles Gute für das nächste Jahr: ganz viel Glück und Gesundheit, viel Produktivität und geschäftlichen Erfolg (…).
So wirkt’s: Ein überlanger Text voller Füllwörter: Solche Grüße eignen sich bestens, um Ihre weihnachtsgestressten Leser zu langweilen.
So geht’s besser: Zwei oder drei Sätze mit einer klaren, persönlichen Botschaft reichen vollkommen aus.
Das passt unter Vorbehalt: Individuelle Formulierungen
Das Jahr neigt sich dem Ende. Eine schöne Weihnachtszeit wünscht Ihnen (…). Viel Erfolg im neuen Jahr: mit spannenden Kampagnen und neuen Herausforderungen!
Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr – mit produktiven Workshops und interessanten Begegnungen.
So wirkt’s: Diese Weihnachtsgrüße konzentrieren sich auf geschäftlichen Erfolg und sind zugleich individuell. Sie punkten mit einer persönlichen Note: weil Sie auf konkrete Projekte und im weitesten Sinne auf die Branche der Adressaten anspielen.
Empfehlung: Gehen Sie individuell auf den Empfänger ein – mit „spannenden Kampagnen“ oder „produktiven Workshops“ oder „herausfordernden Grafikprojekten“ oder „viel Erfolg für die neue Geschäftsfiliale“. Solche Formulierungen eignen sich nur für handgeschriebene Weihnachtswünsche: Für Karten mit gedrucktem Text sind sie zu speziell.
Alternative für gedruckte Karten: Wenn Sie Grußkarten drucken lassen, dann nutzen Sie allgemeine Formulierungen. Wünschen Sie Ihren Geschäftspartnern „viele interessante Aufgaben“ oder belassen Sie es bei „Viel Erfolg im neuen Jahr“.
Ein frohes Fest und ein glückliches neues Jahr wünscht Ihnen (…). Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Treue!
Fröhliche Weihnachten! Wir bedanken uns für die langjährige Zusammenarbeit und wünschen Ihnen auch im neuen Jahr viel Erfolg.
Vorsicht: Solche Grüße eignen sich für Stammkunden oder langjährige Geschäftspartner – nicht aber für Neukunden, neue Partner oder freie Mitarbeiter, die erst ein oder zwei Projekte übernommen haben. Und auch nicht für Weihnachtsgrüße mit gedruckten Inschriften.
Alternative für gedruckte Karten: Wählen Sie im Falle gedruckter Grußkartentexte allgemeine Sätze. „Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit“ zum Beispiel.
Gesegnete Weihnachten wünscht Ihnen (…).
Vorsicht: Nicht jeder verbindet das Weihnachtsfest mit seiner christlichen Bedeutung. Auch wenn Ihnen religiöse Bezüge wichtig sind: Nicht jeder möchte gesegnet werden. Nutzen Sie „gesegnete Weihnachten“ nur, wenn Sie Ihre Adressaten gut genug kennen: wenn Sie wissen, dass diese Botschaft ankommt.
Text-Alternative: Wünschen Sie im Zweifelsfall „fröhliche Weihnachten“, „eine schöne Weihnachtszeit“ oder „frohe Feiertage“. Letzteres passt auch für Menschen, die gar nicht Weihnachten feiern (siehe oben): Mit „frohe Feiertage“ liegen Sie immer richtig.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest. Genießen Sie die Feiertage und rutschen Sie gut ins neue Jahr (…).
Vorsicht: Nicht jeder hat Familie. Beziehen Sie Familie, Partner und Kinder nur ein, wenn Sie über die Lebenssituation Ihrer Adressaten Bescheid wissen. Und wenn Sie sicher sind, dass kein Rosenkrieg ins Haus steht. Wiederum gilt: Solche Textbausteine sind für gedruckte Grußkarten viel zu speziell.
Alternative für gedruckte Karten: Lassen Sie die Familie außen vor. Wünschen Sie schlicht und einfach „frohe Feiertage und einen guten Rutsch“ oder „ein schönes Weihnachtsfest und viel Erfolg im neuen Jahr“.
Extratipp zum Schluss
Wenn Sie aus Zeitgründen Weihnachtsgrüße mit gedrucktem Text verwenden, dann lassen Sie vielleicht zwei unterschiedliche Varianten anfertigen. Dann können Sie individueller formulieren – und sich bei Ihren Stammkunden für ihre Treue bedanken und allen anderen Empfängern viel Glück und Erfolg wünschen.
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